P:Mover-Team auf Stippvisite beim Projekt "FLASH"
Die Beteiligten am Ilmenauer Projekt P:Mover haben in Chemnitz einen automatisierten Fahrbetrieb besichtigt und mit den Verantwortlichen Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ausgelotet. Im Landkreis Nordsachsen ist ein Pilotbetrieb unter dem Namen FLASH im Juli 2022 an den Start gegangen. Die Linie 216 verkehrt dort zwischen dem Bahnhof Rackwitz und der Schladitzer Bucht. Der aus dem Tagebaurestloch des ehemaligen Braunkohletagebaus Breitenfeld entstandene See ist ein beliebtes Ausflugsziel. Bereits im Probebetrieb ist das Shuttle einer der ersten Busse, der mit ortsüblicher Geschwindigkeit automatisiert fahren kann. In dem auch als Rufbus eingesetzten Fahrzeug haben rund 20 Fahrgäste sowie einmal Sicherheitspersonal Platz. Das Shuttle zeichnet ein hybrides Steuerungskonzept aus, das es möglich macht, den FLASH sowohl automatisch als auch manuell zu betreiben. Selbst im laufenden Betrieb kann nahtlos zwischen beiden Modi gewechselt werden.
Nach Einschätzung des Ilmenauer Projektleiters Berk Altinel ist das ein interessantes Konzept. Denn für die Erforschung der Mobilität der Zukunft in der thüringischen Universitätsstadt soll ebenfalls ein geeignetes automatisiertes Fahrzeug angeschafft werden, das als Träger von Forschungsequipment fungiert und auf Daten des Projektpartners Lehmann + Partner zurückgreifen soll, die mit einer speziellen Messtechnik zur Straßenzustandsdiagnose erfasst wurden. Relevant sind diese Ergebnisse beispielsweise für die Verkehrssicherungspflicht von Kommunen.
Die Funkwerk Systems GmbH arbeitet in dem Ilmenauer Forschungsvorhaben an der neuesten Generation Fahrgastinformationssysteme und betreut das Aufgabengebiet der Übertragung von Sensordaten, Diagnose und der betrieblichen Kommunikation zwischen Fahrzeug, betrieblicher Infrastruktur und der Leitstelle. Dafür bieten sich die modularen Aufbaumöglichkeiten des besichtigten Fahrzeugs geradezu an, da sie einen hohen wissenschaftlichen Forschungscharakter bieten.
Der Begriff P:Mover ist eine Abkürzung des Projektnamens „Pionierregion: Mobilitätslösungen im suburbanen Raum vernetzen“ und wurde in Anlehnung an den englischen Begriff „People Mover“ für automatisierte Kleinbusse gewählt. Dass Ilmenau für das Forschungsprojekt ausgewählt wurde, ist dem Verbund an unternehmerischer und wissenschaftlicher Kompetenz in den Segmenten Funktechnologie und automatisiertes Fahren zu verdanken. Federführend ist bei dem Projekt das Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) an der Technischen Universität Ilmenau.