Kickelhahnturm im Winter
© Wolfgang Kobe

2. Tag: Vom Stadtentdecker zum Gipfelstürmer

„In Ilmenau da ist der Himmel blau…“ – die berühmten Zeilen scheinen zu stimmen. Ich spaziere unter azurblauem Himmel zum Cafè Böcklein. Das Credo des Cafés: regional-saisonal-nachhaltig. Gefällt mir! Im Anschluss geht’s auf eine öffentliche Führung durch die Ilmenauer Altstadt. Ich lerne die wichtigsten historischen Baudenkmäler, berühmte Persönlichkeiten und liebenswerte Details unter fachkundiger Leitung kennen.

In Ilmenau da ist der Himmel blau...
In Ilmenau da ist der Himmel blau...

Nach diesem Highlight folgt bereits das nächste Abenteuer, und zwar unter Tage, im Schaubergwerk „Volle Rose“. Einst wurde hier Flussspat für die Glas- und Porzellanindustrie abgebaut. Heute wird man von erfahrenen Bergleuten durch das Gelände geführt, inklusive Fahrt mit einem Spezialzug in den 360 Meter tiefen Stollen. So viele Entdeckungen machen hungrig – wie gut, dass das „Restaurant Zur Schortemühle“ ganz nah ist. Mmh, die kross gebratene Forelle mit Salzkartoffeln ist ein echter Genuss!

Schaubergwerk
Schaubergwerk "Volle Rose" im Schortetal

Abgerundet wird der Tag mit einer herrlichen Wanderung rings um den 861 Meter hohen Hausberg Ilmenaus, den berühmten Kickelhahn. Der Rundwanderweg führt vom Großen Herrmannstein – Goethe'scher Panoramablick und Geotop mit zahlreichen Moos- und Flechtenarten – über einen schmalen Pfad hinauf zum Gipfel. Hier oben schrieb Goethe eines seiner schönsten und bekanntesten Gedichte: Wandrers Nachtlied. Doch nicht etwa auf Papier, sondern an die Bretterwand der damaligen Jagdhütte, dem heutigen Goethehäuschen. Vom 21 Meter hohen Kickelhahnturm, dem ältesten erhaltenen Aussichtsturm im gesamten Thüringer Wald, genießt man eine traumhafte Sicht. Bei gutem Wetter sogar bis zum Brocken im Harz. Ein erfrischendes Getränk im zünftigen Berggasthaus sei genehmigt, bevor es wieder hinab geht, zum Museum Jagdhaus Gabelbach.

Kickelhahnturm auf dem Hausberg
Kickelhahnturm auf dem Hausberg