Radler im Teichgebiet
© Marcus Pfau

Radfahren in Ilmenau

B E S C H L U S S   d e s   S t a d t r a t e s   I l m e n a u
der 50. Sitzung vom 16. Oktober 2008


Radverkehrskonzept
Beschluss-Nr.: 486/50/08

Der Stadtrat Ilmenau beschließt das Radverkehrskonzept der Stadt Ilmenau mit Arbeitsstand vom Februar 2008 gemäß Anlage.

Anlagen

Radverkehrskonzept der Stadt Ilmenau

Karte zum Radverkehrskonzept der Stadt Ilmenau


Fortschreibung des Radverkehrskonzepts der Stadt Ilmenau 2014

Auf der Grundlage des Radverkehrskonzepts der Stadt Ilmenau vom 16.10.2008 wurden durch den Oberbürgermeister zwei Fahrradbeauftragte benannt. Diese tragen Verantwortung für die Berücksichtigung der Belange des Radverkehrs bei sämtlichen Aktivitäten der Stadtverwaltung Ilmenau und sind Ansprechpartner für die Bevölkerung mit dem Ziel, die Attraktivität des Radverkehrs in seiner Gesamtheit zu fördern.

In der Stadtratssitzung am 25. März 2021 wurde Sebastian Poppner als neuer Fahrradbeauftragter für die Stadt Ilmenau berufen, der diese Funktion - neben seiner Tätigkeit als Wirtschaftsförderer - innehat. Die Stellvertretung übernimmt Martin Götze, persönlicher Referent des Oberbürgermeisters.


Kontaktdaten

Tel.: +49 3677 600 121

E-Mail: fahrrad@ilmenau.de 

Besucheranschrift
Zimmer 2.14 (Wirtschaftsförderung)
(Zugang über Innenhof der Goethepassage)
Weimarer Straße 1d
98693 Ilmenau

Postanschrift
Stadtverwaltung Ilmenau
Fahrradbeauftragter
Am Markt 7
98693 Ilmenau

Fahrradbeauftragter Sebastian Poppner
Fahrradbeauftragter Sebastian Poppner
© Stadtverwaltung Ilmenau

  • Begleitung der Planung von und Stellungnahmen zu relevanten Baumaßnahmen im Hinblick auf Erfordernisse bezüglich des Radverkehrs

  • Vorbereitung und Nachbereitung der „Arbeitsgemeinschaft Rad“ der Stadtverwaltung Ilmenau

  • Begleitung von Zertifizierungsverfahren für Radwege, vergleiche „Ilmtalradweg“

  • Bearbeitung von Bürger- und Vereinsanliegen zum Thema Radverkehr

  • Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde, wie z. B. zur Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung, Sicherheit der bestehenden Radwege

  • Teilnahme an Sitzungen, Aktionen, Analysen der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Thüringen e.V. (AGFK)

  • bedarfsweise Ausschreibung und Anschaffung von Diensträdern, einschließlich dazugehöriger Fördermittelbearbeitung

  • Organisation des Stadtradelns in Ilmenau in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Ilm-Kreis

  • Teilnahme bei Bedarf an Sitzungen des Stadtrates der Stadt Ilmenau und weiterer Gremien (Fachausschüsse, Ortsteilratssitzungen, Radlerstammtisch ADFC, etc.)

Die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Thüringen e.V. begann im Jahr 2009 als loser Zusammenschluss von zehn Thüringer Kommunen und drei Landkreisen.

Die AGFK-TH trägt seitdem zu einer besseren Vernetzung von Thüringer Kommunen bei, die sich beim Thema Fahrradförderung im Alltag und in der Freizeit engagieren wollen. Hierzu wurden auch zwei Broschüren mit zehn guten Gründen für den Fuß- und Radverkehr zusammengestellt.

Mit Beschluss des Stadtrates (408/48/13) trat auch die Stadt Ilmenau im Jahr 2013 diesen Bündnis bei und bekennt sich damit die Infrastruktur für einen fahrradfreundlichen Verkehr zu fördern. Am 27.08.2019 erfolgte in Arnstadt die Vereinsgründung (AGFK-TH e. V.) mit 12 von 13 Mitgliedern. Mit der Vereinsgründung wurde ein neuer Vorstand gewählt. Vorsitzende ist die Landrätin des Ilm-Kreises Frau Petra Enders und Stellvertreter Herr Christian Gerlitz Bürgermeister und Dezernent der Stadt Jena. 


Die Stadt Ilmenau beteiligt sich seit 2015 am alljährlichen Stadtradeln des Klima-Bündnis e. V. in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Ilm-Kreis und der Stadtverwaltung Arnstadt. Im Ilm-Kreis und seinen Gemeinden findet das Event jedes Jahr zwischen 1. und 21. Mai statt.

Stadtradeln ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei ist es egal, ob man bereits jeden Tag fährt oder bisher eher selten mit dem Rad unterwegs ist. Jeder Kilometer zählt – erst recht wenn man ihn sonst mit dem Auto zurückgelegt hätte.

Rekord bei der Teilnehmerzahl in Ilmenau und erstmal die 1000er Marke geknackt – ein tolles Zeichen dafür, dass auch in Mittelgebirgslagen mehr Menschen das Fahrrad als Fortbewegungsmittel im Alltag nutzen und nicht nur als Freizeit- bzw. Sportgerät. „Dabei konnten die weiteren Zahlen aus dem Vorjahr bestätigt werden. Eine positive Tendenz ist klar zu erkennen.“, so der Fahrradbeauftragte der Stadt Ilmenau, Sebastian Poppner.

Insgesamt wurden 143.459 km (Vorjahr: 143.880 km) durch 1.108 Radfahrerinnen und Radfahrer (Vorjahr: 844) – organisiert in 46 Teams (Vorjahr: 49 Teams) – zurückgelegt. Gemeinsam konnten 23,8 t CO2 (Vorjahr: 23,3 t CO2) gegenüber einem Auto eingespart werden.

Auch in diesem Jahr wird die Siegerehrung wieder in einer gemeinsamen Veranstaltung vom Landkreis und den drei teilnehmenden Städten Arnstadt, Stadtilm und Ilmenau vorgenommen. Die Auszeichnung für das STADTRADELN fand am Dienstag, dem 18.06.2024, um 17:00 Uhr in der Kunsthalle in Arnstadt statt. Die Preisträger des Schulradelns wurden am Donnerstag, den 13.06.2024, um 10:00 Uhr im Gärtnerhaus Neideck-Verein im Schlossgarten Arnstadt prämiert.

Gewinner des Stadtradelns 2024 in Ilmenau

Team-Ergebnis absolut

Rang

Team

km

CO2

Gold

Regelschule "Geschwister Scholl"

18.259,4

3.031,1

Silber

Technische Universität Ilmenau

16.718,5

2.755,3

Bronze

Grundschule "Am Stollen"

8.337,7

1.384,1


Fahrradaktivstes Team mit den meisten km pro Teilnehmer*in

Rang

Team

km pro Kopf

CO2 pro Kopf

Gold

Stromlos-fair-treter

1.103,4

183,2

Silber

ADFC Ilmenau

448,5

74,4

Bronze

ifesca GmbH

431,3

71,6


Größtes Team

Rang

Name

Teilnehmer

 

Gold

Freie Reformschule "Franz von Assisi" - Grundschule

237

 

Silber

Regelschule "Geschwister Scholl"

172

 

Bronze

Goetheschule Ilmenau

116

 

 

Die Auswertung des Schulradelns und des Unternehmensradelns erfolgt durch das Landratsamt des Ilm-Kreis.

In der Stadt Ilmenau hat sich seit 2008 auch über den Rahmen des Radverkehrskonzeptes hinaus viel für die Radfahrer getan. Es wurde eine neue Fahrrad- und Fußgängerbrücke gebaut, welche als Hauptverbindung zwischen Universität und Stadtkern dient. Das Nadelöhr am Bahnübergang Langewiesener Straße wurde somit entschärft.

Die Stadt verfügt über mehrere Schutzstreifen an vielbefahrenen Straßen. Der Radfahrer fährt dabei mit auf der Fahrbahn ist aber durch unterbrochene Kennzeichnungen auf der Fahrbahn separiert vom motorisierten Verkehr. Er soll als Schutzraum für den Radfahrer dienen. Kraftfahrzeuge dürfen ihn im Begegnungsverkehr mit benutzen solange sie keinen Radfahrer gefährden. Auf den Erhalt dieser Streifen ist zu achten und ein Ausbau weiterer Schutzstreifen anzustreben. Weiterhin hat die Stadt Ilmenau mehrere Radfahrstreifen, welche ebenfalls auf der Fahrbahn verlaufen. Radfahrstreifen haben eine Breite von 1,85 m und dürfen von Kraftfahrzeugen nicht befahren werden. Nur zum Erreichen von Grundstücken ist dies erlaubt. Weiterhin besteht durch das Zeichen 237 der StVO Benutzerpflicht für Radfahrer.

Eine Vielzahl von Einbahnstraßen wurden für die Radfahrer in Ilmenau freigegeben. Für die Ilmenauer Innenstadt gibt es eine Umfahrung über den Mühlgraben. Diese Route reicht bis zum Bahnhof. Seit 1. April 2014 ist die Fußgängerzone zeitweise für den Radverkehr geöffnet, entsprechende Schilder weisen auf die Öffnungszeiten für den Radverkehr hin. 

Der Fernradweg Ilmtal-Radweg zählt zu den beliebtesten Radwegen Deutschlands. Mit 123 km Länge verläuft er über Allzunah, Ilmenau, Stadtilm, Kranichfeld, Bad Berka, Weimar bis nach Großheringen. Diese Streckenführung des Ilmtal-Radweges hat im Stadtgebiet von Ilmenau mit Umsetzung der Aufgaben aus den Radverkehrskonzept 2008 diverse Änderungen und Umbauten erfahren. So erfolgte mit Fertigstellung des entsprechenden Abschnittes des Ilmtal-Radweges auf der alten Bahntrasse eine Verlegung in diesem Bereich. Es ist darüber hinaus mittelfristig geplant, die sogenannte Waldrandroute als Fernradweg über den Ilmtal-Radweg im oben genannten Abschnitt mit dem Ilm-Rennsteig-Radweg anzubinden.

Ilmenau verfügt über 15 Fahrradboxen. Davon befinden sich 7 am Bahnhof und 8 stehen in der Stadtmitte am Wetzlarer Platz. Diese Boxen sind in erster Linie für Radfahrtouristen bestimmt. Dabei soll das voll bepackte Fahrrad in einer Fahrradbox gesichert werden, damit man zu Fuß die Stadt erkunden kann. Die Fahrräder sind in dieser Zeit vor Witterung und Diebstahl geschützt. Es gibt die Möglichkeit am Bahnhof das Rad mittels eines Euros Pfand abzuschließen. Am Wetzlarer Platz muss das Fahrrad mit dem eigenen Schloss gesichert werden. Eine Übersicht über Ladestationen für E-Bikes finden Sie im Standortinformationssystem des Landkreises.

Aber auch abseits befestigter Weg gibt es zahlreiche Routen für Radfahrer. So quert der Rennsteig-Radweg auf seinen knapp 200 km durch den Thüringer Wald auch das Areal Ilmenaus. Im Rahmen der Entwicklung des Lindenberg-Konzeptes werden auch weitere Strecken (Single-Trails) rund um die überregional bekannte Downhill-Strecke entwickelt. 

Weitere Informationen finden Sie auch auf den Seiten des ADFC Ilm-Kreis und des Ilmenauer Radsportclubs.

Kinder- und Jugendverkehrsübungsplatz
© Stadtverwaltung Ilmenau

Der neu eingerichtete Kinder- und Jugendverkehrsübungsplatz auf dem nördlichen Parkplatzareal an der Oberpörlitzer Straße ist seit August in Benutzung und bereits überaus beliebt bei kleineren wie größeren Kindern. Sie besuchen ihn meist mit ihren Eltern. Die Freude beim Fahren und Ausprobieren ist ihnen dabei deutlich anzusehen. Neben der Nutzung durch Schulen im Rahmen der Verkehrserziehung ist er gleichsam für die völlig freie Verwendung durch Kinder und Jugendliche in deren Freizeit vorgesehen, also öffentlich zugänglich. Damit ist ein weiterer Platz vorhanden, auf dem die jüngsten Verkehrsteilnehmer das richtige Verhalten im Straßenverkehr üben können, um sich dort künftig sicherer bewegen zu können. Die Stadt Ilmenau sieht den Platz als weitere nützliche Ergänzung zu den bestehenden Angeboten der Verkehrswacht sowie der Schulen, die diesen ebenfalls für die Verkehrserziehung verwenden können.

Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß sieht in dem neu angelegten Platz einen wichtigen Mehrwert für Kinder- und Jugendliche in der Stadt: „Familienfreundlichkeit bedeutet, Kindern und Eltern immer wieder Angebote bereitzustellen, die ihr Leben verbessern. Dieser neue, frei zugängliche Platz bietet die Möglichkeit, in einer sicheren Umgebung die Verkehrsregeln zu lernen und zu üben.“

Die Anregung zur Einrichtung eines der Allgemeinheit frei zugänglichen Kinder- und Jugendverkehrsübungsplatzes erfolgte im Oktober 2020 im Wirtschafts-, Umwelt- und Verkehrsausschuss durch den damaligen Fahrradbeauftragten der Stadt Ilmenau, Herrn Alexander Grube, in Zusammenarbeit mit der Freien Reformschule „Franz von Assisi“. Ein nahegelegener Übungsplatz würde die Wege verkürzen und damit den organisatorischen Aufwand für den Verkehrsunterricht im Schulbetrieb verringern, aber auch flexible Übungsmöglichkeiten in der Freizeit schaffen. Der Vorschlag fand sowohl im Wirtschafts-, Umwelt- und Verkehrsausschuss und der Stadtverwaltung breite Zustimmung. Es wurde ein Planungsbüro mit der Entwurfsplanung beauftragt. Im Februar 2021 konnte die mit der Verkehrswacht, dem ADFC und dem Fahrradbeauftragten, Herrn Sebastian Poppner, inhaltlich abgestimmte Planung vorgelegt werden.

Bei der Planung wurde besonders Wert daraufgelegt, dass neben der Nutzung als Kinder- und Jugendverkehrsübungsplatz ein Teil der Fläche auch weiterhin künftig als Parkplatz genutzt werden kann. So wurde die Fläche zweigeteilt. Um die Sicherheit auf dem Platz zu gewährleisten, trennen Betonabsperrelemente den Zufahrts- und Parkbereich von der Übungsfläche, um den Kinder- und Jugendverkehr vom Fahrzeugverkehr abzuschirmen. Die Einrichtung des Platzes ließ sich unkompliziert und ebenso kostengünstig realisieren. So konnten die mit der Einrichtung des Platzes verbundenen Markierungsarbeiten im Rahmen der turnusmäßigen Arbeiten für Fahrbahnmarkierungen auf öffentlichen Straßen im Stadtgebiet vorgenommen werden. Sie mussten daher nicht gesondert in Auftrag gegeben werden.