Rathaus und Amtshaus im Winter
© Stadtverwaltung Ilmenau, Andreas Hartmann

Übergabe der Fördermittelurkunden für die Dorferneuerung in Frauenwald, Manebach und Stützerbach

Übergabe der Fördermittelurkunden für die Dorferneuerung in Frauenwald, Manebach und Stützerbach
© Ulla Schauber / StadtStrategen

Die Anerkennungsurkunden für zehn neue Förderschwerpunkte der Dorferneuerung und Dorfentwicklung wurden in dieser Woche von Thüringes Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Susanna Karawanskij an die Vertreterinnen und Vertreter der ausgewählten Kommunen überreicht. Unter den Gemeinden, die von 2024 bis 2028 in den Genuss finanzieller Zuwendungen des Landes kommen, sind auch die Ilmenauer Ortsteile Frauenwald, Manebach und Stützerbach. In Olbersleben (Landkreis Sömmerda) nahmen Oberbürgermeister Daniel Schultheiß und die Ortsteilbürgermeister Thomas Grökel, Stefan Schmidt und Frank Juffa die Urkunden von Ministerin Karawanskij entgegen.

„Die Zusage von Fördermitteln für unsere drei touristischen und waldreichen Orte im Ilmenauer Süden ist auch eine Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern aus Frauenwald, Manebach und Stützerbach. Sie haben bereits bei der Erarbeitung des integrierten Stadtentwicklungskonzepts 2035 für Ilmenau und die Ortsteile intensiv mitgewirkt und bewiesen, dass ihnen ihre Heimatregion sehr am Herzen liegt. Wir als Stadt Ilmenau werden nun dafür sorgen, dass unser finanzieller Eigenanteil in Kombination mit der Förderung so gewinnbringend wie möglich für die Zukunft der drei Ortsteile eingesetzt wird“, sagte Oberbürgermeister Daniel Schultheiß.

Frank Juffa, Ortsteilbürgermeister von Stützerbach, erklärte: „Das ist ein schönes Ergebnis unserer intensiven Vorarbeit, die wir seit einem Jahr in einem gemeinsamen Ortsentwicklungsberat umsetzen. Wenn dabei so ein positives Resultat herauskommt, freut mich das ganz persönlich. Ein gutes Beispiel dafür ist das Thema Bürgerbus, bei dem wir dank der Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern aus allen drei Orten bereits viel geschafft haben“, fand er.

Für Thomas Grökel, den Ortsteilbürgermeister von Frauenwald, „ist ganz wichtig, dass unsere drei touristisch geprägten Orte eine gemeinsame Außenwirkung entfalten“. Durch die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm werde es leichter, angestoßene Projekte weiterzuentwickeln. Als Handlungsfelder für Frauenwald benannte Thomas Grökel das Fehlen von Veranstaltungsräumlichkeiten sowie die Weiterentwicklung des Sportplatzareals und des Kurparks.

„Für uns alle ist wichtig, dass die Orte südlich von Ilmenau zusammenwachsen. Dieses gemeinsame Vorgehen ist aus meiner Sicht eine Besonderheit, die bislang schon bei den Bemühungen um einen Bürgerbus Wirkung entfaltet. Zusammen wollen wir erreichen, dass die Region lebenswert bleibt und noch attraktiver für Touristen und Einwohner wird“, sagte Stefan Schmidt, Ortsteilbürgermeister von Manebach.

„Dörfer sind die Herzkammern unserer ländlichen Räume. Und sie werden als Lebensmittelpunkte wieder interessant. Seit einiger Zeit beobachten wir, dass in vielen ländlichen Gemeinden mehr Menschen zu- als wegziehen“, sagte Ministerin Susanna Karawanskij. „Diesen Trend unterstützen wir mit unserer Förderung, die Dörfer als Wohnort attraktiver machen. Wir investieren insbesondere in das soziale Miteinander auf dem Dorf. Denn Zukunftsdörfer gedeihen durch eine engagierte Gemeinschaft.“ 

Anfang Oktober 2023 ist für die Bürgerinnen und Bürger von Frauenwald, Manebach und Stützerbach eine Informationsveranstaltung geplant, auf der das gesamte Konzept vorgestellt wird, aus dem sich auch für private Haushalte viele Möglichkeiten ergeben. Zu den Vorhaben zählen unter anderem die funktionale und gestalterische Stärkung der Ortskerne und touristischen Angebote, die Verschönerung der Ortseingänge, aber auch die Stärkung des gesellschaftlichen Lebens und des sozialen Zusammenhalts, erklärte Ulla Schauber von den StadtStrategen aus Weimar, der Bürogemeinschaft für integrative Stadtentwicklung, die Ilmenau fachlich bei dem Prozess begleitet.

Mit der Dorferneuerung und Dorfentwicklung werden vor allem soziale Projekte, Vorhaben für eine bessere Nahversorgung und eine nachhaltige Gemeindeentwicklung unterstützt, hieß es aus dem Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft. Der Förderfokus liegt dabei auf bürgerschaftlichem Engagement. „Dörfer mit nachwuchsstarken Vereinen und engagierten Ehrenamtlichen haben eine größere Anziehungskraft. Das soziale Miteinander stärkt die Identifikation mit dem Heimatort und macht ihn attraktiver für Menschen, denen die Stadt manchmal zu anonym ist“, schätzte Susanna Karawanskij ein.

Für die Förderung der Dorferneuerung und -entwicklung stellt das Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft unter Kofinanzierung von Bund und EU jährlich rund 30 Millionen Euro zur Verfügung. Es ist damit der größte Baustein bei der Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung.

31.08.2023