Baustart für den neuen Kindergarten im Ilmenauer Ortsteil Stadt Gehren am 17. April 2023
Für den neuen Kindergarten im Ilmenauer Ortsteil Stadt Gehren wird am 17. April 2023 der offizielle Baustart sein. Zwischen der Amtsstraße und dem Schlosspark entsteht vor der Kulisse der Schlossruine eine Tagesstätte mit Plätzen für 125 Mädchen und Jungen, darunter 45 Kinder unter drei Jahren, 72 Kinder über drei Jahren und acht Kinder mit Förderbedarf. Die Gesamtkosten für das Vorhaben belaufen sich auf 6,045 Millionen Euro. Das Freigelände schließt sich direkt an die historischen Schlossmauern an, für die zuvor ein Standsicherungsgutachten eingeholt wird und sich daraus ergebende Maßnahmen vor der Inbetriebnahme der Einrichtung umgesetzt werden, sagte der Abteilungsleiter Hoch- und Tiefbau im Ilmenauer Stadtbauamt, Alexander Grube. Das Gebäude wird mit Schallschutzfenstern ausgestattet und mit der Stirnseite zur Straße errichtet, um potenziellen Verkehrslärm auf ein Minimum zu begrenzen. Zudem befinden sich in diesem Teil des Kindergartens die Funktionsräume, während die Gruppenräume in Richtung Schlosspark eingerichtet werden. Die unter modernsten pädagogischen Aspekten geplante Tagesstätte erhält neben einer an die Umgebung angepasste Photovoltaikanlage auch eine Wärmepumpe.
„Mit dem gleich daneben befindlichen Schlosspark werden die Kinder künftig eine der schönsten Außenanlagen genießen können, wie es sie – so meine ich – im ganzen Ilm-Kreis kein zweites Mal zu finden sind. Dazu passt, dass die gesamte Anlage ab diesem Jahr einer umfangreichen Kur unterzogen wird“, schätzte Ilmenaus Bürgermeisterin Beate Misch ein. Für die sogenannte Revitalisierung des rund 80.000 Quadratmeter großen Geländes wurde eine weitere Million Euro eingeplant. Erfasst werden derzeit die Bäume nach Art, Alter, Größe und Vitalitätszustand sowohl digital im Kataster als auch analog durch eine Nummer. Die Registrierung der knapp 1000 Bäume im Schlosspark ist der Beginn der sogenannten klimagerechten Revitalisierung der gesamten Anlage: Das Grün auf dem Areal soll fit für die Zukunft gemacht werden. Rund 15 verschiedene Baumarten hat der Schlosspark in Gehren zu bieten, darunter Ulmen und Linden. Einige davon stammen noch aus der Entstehungszeit der Parkanlage.
Mit Beginn der Erd- und Gründungsarbeiten entfällt ab 17. April 2023 der provisorische Parkplatz, der durch den Abriss des ehemaligen Marstalls entstand. Die Zufahrt zur Baustelle wird über die Amtsstraße organisiert. Nutzer des befestigten Parkplatzes unterhalb des Objekts Amtsstraße 1 gelangen vor der Absperrung auch weiterhin zu den Stellflächen. Dort entstehen im Zusammenhang mit dem Neubau des Kindergartens sechs Parkplätze für Personal. Gebührenfreie Flächen für die Ganztagsnutzung finden sich in der Gehrener Bergstraße Süd hinter dem Friedhof. Der Schlosspark wird mit Ausnahme der Baustellenzufahrt aus Richtung Osten weiterhin von allen anderen Seiten begehbar sein.
Geschützt wird an seinem bisherigen Standort für die Zeit der Bauarbeiten der Nachbau des historischen Schlossbrunnens. Das Original fiel dem Feuer im Jahr 1933 zum Opfer, das auch große Teile des Schlosses zerstörte. Der Gehrener Helmut Seeber investierte in den Nachbau des Laufbrunnens im Maßstab von 1:0,75 rund 2500 Stunden. Das handwerkliche Meisterstück ist seitdem eingehaust in einem Pavillon fester Bestandteil des Schlossparks und bleibt auch mit der Eröffnung des Kindergartens an alter Stelle.
Voraussichtlich Ende des Jahres soll der Rohbau der neuen Tagesstätte stehen. Errichtet wird der Kindergarten in einer kompakten 2-geschossigen Bauweise, die ein gutes energetisches Verhältnis zwischen umbauten Raum und der Gebäudeaußenfläche bietet. Jedem Gruppenraum ist durch die eingerückte Fassade eine überdachte Terrasse und ein geschützter Außenbereich zugeordnet, berichtet Alexander Grube. Ein Kreativraum, Lager, Technik, Putzraum, Kinderwagenraum, Mehrzweckraum, Personalraum sowie die Küche mit Kindercafé ergänzen das Raumprogramm. Im Obergeschoss befinden sich die Kindergartenleitung, der Personalraum, die Bibliothek, Lager, ein Elterngesprächsraum sowie die Kinderküche und das Kinderrestaurant. Weiterhin vorhanden sind ein großzügiger Flur mit Garderoben und vier weiteren großen Gruppenräumen mit angrenzenden Waschräumen und zusätzlich einem Therapie- und Ruheraum. Die zweite Etage ist barrierefrei über einen Aufzug erreichbar. Erbaut wird der neue Kindergarten im ersten Geschoss in Massivbauweise, im zweiten Geschoss in Ständerbauweise. Optisch fügt sich das Gebäude in seine Umgebung mit einer Fassadenverkleidung aus Lärchenholz ein.
Kinder und Eltern gelangen in das Gebäude nach Fertigstellung über den Parkplatz Johannesstraße. Durch die Lage im Zentrum von Gehren ist der Kindergarten aber auch für das Bringen und Holen der Kinder zu Fuß oder per Rad prädestiniert.