Ansicht Rathaus und Amtshaus
© Stadtverwaltung Ilmenau

Gebrauchte Mobiltelefone werden in Ilmenau für den guten Zweck gesammelt

Jonas Kößer und Thoralf Schmitz sammeln gebrauchte Mobiltelefone für den guten Zweck
Jonas Kößer und Thoralf Schmitz sammeln gebrauchte Mobiltelefone für den guten Zweck

Mit jeder neuen Generation werden Mobiltelefone leistungsfähiger, was den Umstieg auf das aktuellste Modell verlockend macht. Was dann mit den alten Geräten passieren könnte, darüber haben sich zwei Ilmenauer Studenten Gedanken gemacht und ein Modellprojekt gestartet. Bei ihrer Idee geht es um Nachhaltigkeit und einen guten Zweck.

Thoralf Schmitz kommt ursprünglich aus der Nähe von Braunschweig, Jonas Kößer aus Schwäbisch Hall. An der Technischen Universität Ilmenau studieren beide angewandte Medien- und Kommunikationswissenschaft im sechsten Semester, in dem das Modul „studentische Projekte" auch das Engagement in einem Verein vorsieht. Dabei entschieden sich die Studenten für die Ilmenauer Regionalgruppe von „Ingenieure ohne Grenzen“, die seit 2014 bereits den Repariertreff anbietet. Dort werden Haushaltskleingeräte wieder flott gemacht, die andernfalls womöglich im Müll gelandet wären.

Um die Schonung von Ressourcen geht es auch beim Projekt von Jonas Kößer und Thoralf Schmitz. Sie erarbeiteten eine Konzeption für „Ingenieure ohne Grenzen“, die in jeder Regionalgruppe in ganz Deutschland nachgenutzt werden kann. Der Aufruf zu ihrer Handysammelaktion richtet sich an alle, die ein gebrauchtes Mobiltelefon für einen guten Zweck abgeben wollen. Das Gerät wird im Anschluss je nach Zustand entweder generalüberholt, oder recycelt. Die dadurch entstehenden Erlöse kommen wiederum Ingenieuren ohne Grenzen zugute, die von den Geldern Projekte im Programm Grundversorgung für Schulen finanzieren. 

Ein Beispielprojekt kommt direkt aus der Regionalgruppe Ilmenau. In einem Schulzentrum in Uganda müssen Schülerinnen und Schüler täglich mit Stromausfällen rechnen und um die Lernqualität zu steigern, planen die ehrenamtlich engagierten Mitglieder der Regionalgruppe Ilmenau zusammen mit den lokalen Partnern den Aufbau einer stabilen Stromversorgung mit Hilfe von Photovoltaikanlagen.

In Ilmenau läuft das Modellprojekt noch bis zum 09. Oktober 2022. Zu den vier Handysammelstellen auf dem Campus gibt es noch einmal so viele Anlaufpunkte im Stadtgebiet, die allesamt mit recycelten Spendenboxen ausgestattet wurden. „Ziel ist es, das Konzept einmal flächendeckend auf Deutschland auszuweiten", berichtet Jonas Kößer. Vor der Abgabe der Altgeräte sollten diese nach Möglichkeit auf Werkseinstellungen zurückgesetzt und alle persönlichen Daten entfernt werden.

Im nächsten Semester schreiben die Beiden ihre Bachelorarbeit. Nach ihrem Studium können sich Jonas Kößer und Thoralf Schmitz eine Zukunft im Bereich Medienmanagement oder Marketing vorstellen.

Die Ilmenauer Handysammelstellen in der Übersicht:

TU Ilmenau

  • Kirchhoff-Bau (Foyer)
  • Ernst-Abbe-Zentrum (Raum 1317, 1325, 1326)
  • Cafeteria Mensa Ehrenberg
  • Universitätsbibliothek (Leibnizbau)

Stadt Ilmenau

  • Lose & lecker Unverpacktladen
  • Biotop Bioladen & Bistro
  • Waldmeister-Apotheke Ilmenau
  • Goethe-Apotheke Ilmenau

Zur Regionalgruppe Ilmenau von „Ingenieure ohne Grenzen“

13.09.2022