Traktor im Winterdiensteinsatz
© Stadtverwaltung Ilmenau / Birgit Schmidt

Informationen zum Einsatz des Winterdienstes in der Stadt Ilmenau

Mit dem Jahreswechsel ist das Wetter in unserer Stadt Ilmenau spürbar winterlich geworden. Die europäischen Tiefdruckgebiete haben in den letzten Wochen für Temperaturen von bis zu – 7 Grad C° und damit für erheblich häufigeren und in der Menge größeren Schneefall sowie nächtliche Eisglätte gesorgt.
Der bisherige Höhepunkt war am vergangenen Wochenende, sowie am Montag erreicht. Die Temperaturen sanken teils auf -11° C am Tag und -13° C in der Nacht. In der Nacht vom vergangenen Sonntag auf Montag fiel im Mittel bis zu 35 cm Neuschnee im Innenstadtbereich.

Seit der vergangenen Woche haben sich Bürgerinnen und Bürger mit Fragen und auch mit Kritik zum Winterdienst an die Stadtverwaltung gewandt. Dabei geht es häufig um die gleichen Themen, die auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Herausforderungen stellen und sich nicht immer zur hundertprozentigen Zufriedenheit lösen lassen.
Gleichzeitig freuen sie sich auch über die vielen positiven Rückmeldungen und die lobenden Worte, die uns erreichen. Nur ein Beispiel ist der Dank etlicher Autofahrerinnen und Autofahrer, die uns schrieben, dass der Winterdienst am Morgen schnell im Einsatz und die Hauptstraßen sehr schnell geräumt waren, sodass sie sicher zur Arbeit kamen.

Aus aktuellem Anlass möchte die Stadtverwaltung daher zu den am häufigsten auftretenden Fragen informieren und zugleich auf das Angebote hinweisen, dass sich Bürgerinnen und Bürger hierzu stets bei unserem Sport- und Betriebsamt melden können. Die Kolleginnen und Kollegen suchen umgehend nach einer Lösung.

Die Kontaktaufnahme ist möglich unter der Telefonnummer 600-6600 oder per E-Mail über sport.betriebsamt@ilmenau.de.

Die häufigsten Fragen haben wir nachfolgend behandelt.

Warum wird beim Schieben durch die Räumfahrzeuge Schnee auf Parkplätze und Gehwege getragen?
Anwohner berichten, dass Parkplätze und Gehwege, die sie vorher beräumt haben teilweise wieder mit Schnee bedeckt werden. Damit das Räumfahrzeug die Fahrbahn in voller Breite ausreichend schneefrei bekommt, muss das Schiebeschild seitlich schräg zum rechten Fahrbahnrad gestellt werden. Auch muss das Räumfahrzeug mit einer gewissen Mindestgeschwindigkeit fahren. Dabei bleibt nicht aller Schnee bis zum Ende der Straße vor dem Räumschild, sondern wird seitlich an den Fahrbahnrand gedrückt. Dieser könnte nur von Hand, bzw. mit der Schaufel beseitigt werden, was bei hunderten Haupt- und Nebenstraßen im ganzen Stadtgebiet von den Mitarbeitern einfach nicht real zu leisten wäre. Dieses Aufwandsproblem ist auch der Grund, weshalb es weiterhin eine Räum- und Streupflicht für Haus- und Grundstückseigentümer an öffentlichen Straßen gibt. Tatsächlich sind „mobile Räumtrupps" aus Mitarbeitern des Sport- und Betriebsamtes rund um die Uhr im Einsatz, um mit Schaufeln und Besen wichtige, kritische Bereiche von jeglichem Schnee und Eis zu befreien. Das sind z. B. Rettungs- und Feuerwehrzufahrten, Bushaltestellen für Schulbusse oder Zufahrten von Kindertagesstätten und Schulen, seltener wichtige technische Anlagen.

Warum fahren Winterdienstfahrzeuge so schnell, trotz Glätte?
Ein weiterer Kritikpunkt ist bisweilen, dass Winterdienstfahrzeuge sehr schnell fahren. Wie schon erwähnt brauchten die Fahrzeuge eine gewisse Mindestgeschwindigkeit um bei dem rutschigen Untergrund voranzukommen und genug Kraft auszuüben, um die Schneemenge vor sich herzuschieben.

Wann und wie oft werden Straßen in Wohnbereichen und Wohngebieten geräumt?
Anwohner in Wohngebieten beklagten sich bisweilen über zu seltenes Räumen von Nebenstraßen. In den vergangenen Jahren verliefen die Winter eher mild und es traten wenige Probleme auf. Schätzungsweise alle drei Jahre zeigt sich aber in unserer Stadt ein „härterer Winter" mit höherem Schnee- und Eisaufkommen und kälteren Temperaturen. Damit fällt mehr Arbeit an. Die vorhandenen Mitarbeiter versuchen diese dann auch mit etlichen Überstunden zu bewältigen. Priorität muss zunächst aber die Räumung und Befahrbarkeit der Hauptverkehrsstraßen für einen sicheren Berufsverkehr und die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und Rettungsdienste haben. Erst danach können Wohngebiete Stück für Stück in Angriff genommen werden. Die Mitarbeiter versuchen so schnell als möglich zu arbeiten. Je nach Witterung kann dies aber auch einmal länger dauern. Auch der Abtransport von aufgetürmtem Schnee nach Räumung durch Anwohner kann nicht sofort erfolgen.

Warum wird auf den Straßen so viel Salz gestreut?
Das Thema Salzeinsatz ist ebenso ein Kritikpunkt. Wenn bei unserem Winterdienst die Wettermeldung eingeht und vor Niederschlag mit Schnee, Schneeregen und Glättegefahr gewarnt wird, ist selten abzusehen wie sich die Lage entwickelt. Es ist schwer vorauszusehen ob bspw. lediglich stabiler Schnee auf trockene Fahrbahn fällt.

In den meisten Fällen sind die Straßen bereits dauerhaft feucht oder nass. Aus Sicherheitsgründen wird dann gesalzen, um überfrierender Nässe und damit einer erheblichen Unfallgefahr vorzubeugen. Ist einmal gesalzen und die Straße dauerhaft nass, muss weiter Salz ausgebracht werden, um Eisbildung und Rutschgefahr zu verhindern. Dennoch wird versucht, die ausgebrachte Salzmenge möglichst gering zu halten, Umwelt und Fahrzeuge zu schonen.
Hierzu gibt es leider nahezu keine Alternativen. Es gilt im Interesse aller Verkehrsteilnehmer: Sicherheit geht vor. Der Winterdienst muss die Straßen befahrbar halten.