Aufruf der Goethegesellschaft und der Stadtverwaltung Ilmenau zur Unterstützung der Sanierung des Goethehäuschens
Es ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Ilmenaus und weit über die Region hinaus bekannt: das Goethehäuschen. Schon auf der Autobahn wird auf diesen kulturell und historisch bedeutsamen Ort und Ausflugsziel hingewiesen. Mehrere zehntausend Menschen machen sich Jahr für Jahr auf den Weg, um den Kickelhahn und das Goethehäuschen zu besuchen. Rund um die Uhr geöffnet, bietet es nicht nur Schutz bei unangenehmen Wetterlagen, sondern stellt eine einzigartige Verbindung zu Johann Wolfgang von Goethe dar. Sein hier verfasstes Gedicht „Wandrers Nachtlied“ liegt mittlerweile in mehr als 50 Sprachen vor, schon zu Lebzeiten Goethes wurde es mehrfach vertont.
Nach Jahrzehnten seiner Existenz haben Wind und Wetter dem Goethehäuschen zugesetzt. So wurden während laufender Instandhaltungsarbeiten im letzten Jahr umfangreiche Schadstellen in der Fassade, dem dahinterliegenden Fachwerk, Fenstern, Fußböden und Dielen sowie dem Natursteinsockel festgestellt. Der prognostizierte Sanierungsaufwand beläuft sich bei den aktuell bekannten Schäden auf mindestens 120.000 Euro.
Um die Sanierung möglichst schnell zu beginnen, stellte die Stadt Ilmenau als Pächterin des Goethehäuschens bereits drei Fördermittelanträge, von denen leider zwei bereits abgelehnt wurden. Daher bedarf es nunmehr weiterer Anstrengungen, die prognostizierten Sanierungskosten aufzubringen. Vor diesem Hintergrund haben sich der Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau, Dr. Daniel Schultheiß, und der Vorsitzende der Goethegesellschaft Ilmenau-Stützerbach, Prof. Dr. Hans-Peter Schade, zu einem gemeinsamen Spendenaufruf entschlossen.
„Für Ilmenau als Goethestadt spielt das Goethehäuschen auf dem Kickelhahn eine herausragende Rolle. Der damit verbundene Goethewanderweg ist Markenbotschafter für das Reiseland Thüringen und Aushängeschild für die Attraktivität der gesamten Wanderregion im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald. Das Goethehäuschen zu sanieren und der Öffentlichkeit weiterhin zugänglich zu halten, ist mir daher ein besonders wichtiges Anliegen“, erklärte Daniel Schultheiß.
„Goethe fand mit seinen Besuchen Ilmenaus und der Region die für ihn so wichtige Inspiration für sein dichterisches Schaffen. Zur Schutzhütte auf dem Kickelhahn, die wir seit seiner Zeit ‚Goethehäuschen‘ nennen, hegte er eine tiefe Verbundenheit, so dass er sie auch unbedingt zu seinem letzten Geburtstag besuchte. Hier veröffentlichte er mit Bleistift direkt auf die Holzbretter geschrieben die weltbekannten Zeilen ‚Wandrers Nachtlied‘“, unterstrich Prof. Dr. Schade.
Um die Sanierung des Goethehäuschen zu ermöglichen, bitten die Stadt Ilmenau gemeinsam mit der Goethegesellschaft Ilmenau-Stützerbach um Spenden. Jeder Betrag ist willkommen und fließt unmittelbar in die Sanierung. Vermerken Sie bitte bei der Überweisung im Verwendungszweck „Sanierung Goethehäuschen“ und ergänzen Sie Ihre Anschrift, wenn Sie eine Spendenbescheinigung benötigen.
Mit Spendeninitiativen hat die Stadt Ilmenau nach Einschätzung von Nico Debertshäuser, Amtsleiter Stadtmarketing, Kultur- und Sozialamt, sehr gute Erfahrungen gemacht. Wenn es um den Erhalt identitätsstiftender Gebäude ging, waren die Ilmenauerinnen und Ilmenauer stets großzügig, wie die Beispiele Kreuzkirche und Kolumbarium auf dem Friedhof zeigen.
Inzwischen sind eine Woche nach dem ersten Aufruf bereits fast 2.400 Euro eingegangen. Neben zahlreichen unterschiedlich hohen Einzelspenden während des Altstadtfestes, darunter die Ausstellung in der Wasserburg, wurden Beträge zwischen 100 und 500 Euro eingezahlt. Unter den mehrheitlich aus Ilmenau kommenden Beiträgen erreichten die Stadtverwaltung Spenden auch aus Erfurt und Stuttgart.
Alle Spender erhalten neben einer Zuwendungsbescheinigung ein Dankesschreiben des Oberbürgermeisters. Zudem werden die Spender abgefragt, ob sie als solche namentlich genannt werden dürfen.
Für die Überweisung stehen die Bankverbindungen der Stadt Ilmenau zur Verfügung, u.a. bei der Sparkasse Arnstadt-Ilmenau, IBAN DE38 8405 1010 1120 0004 12.
Über den weiteren Verlauf der Spendenaktion und die Bemühungen um weitere Fördermittel informieren die Stadt Ilmenau und die Goethegesellschaft fortlaufend.