Rathaus und Amtshaus im Sommer
© Stadtverwaltung Ilmenau / Andreas Hartmann

Ilmenauer Stadtgrün leidet unter der Trockenheit

Bewässerungsfahrzeug des Sport- und Betriebsamts
© Stadtverwaltung Ilmenau

Die anhaltende Trockenheit stellt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Stadtgrün im Ilmenauer Sport- und Betriebsamts vor große Herausforderungen. Inzwischen werden die Fahrten mit den 2500 Liter fassenden Behältern bereits in den frühen Morgenstunden um 5 Uhr gestartet, um insbesondere die jungen Bäume mit Wasser zu versorgen. Ab der Neuanpflanzung erhalten die Gewächse bis zu einem Alter von fünf Jahren über Wassersäcke Feuchtigkeit, was den Vorteil hat, dass der Zufluss durch kleine Löcher an der Unterseite permanent erfolgt. Doch im Rhythmus von drei Tagen müssen die Säcke mit ihrem Fassungsvolumen von maximal 100 Litern wieder neu befüllt werden.

360 solcher Wassersäcke sind in Ilmenau und in den Ortsteilen bereits im Einsatz – vorsorglich wurden im Juli weitere 60 Stück angeschafft, die wegen des ausbleibenden Regens nun auf zusätzliche Bäume verteilt werden konnten.

Zu den Kriterien für den Einsatz von Wassersäcken gehören neben dem Alter auch der Standort des Baums: Dabei spielen die Versiegelung der Fläche, die Größe der zur Verfügung stehenden Baumscheibe, oder die Stärke des Sonneneinfalls eine große Rolle, berichtet Dunja Rose, Abteilungsleiterin für den Bereich Friedhof, Forst und Umwelt im Ilmenauer Sport- und Betriebsamt. Ein Beispiel für den erhöhten Einsatz von Wassersäcken ist die Karl-Liebknecht-Straße. Aber auch die Neuanpflanzungen im Stadtpark hinter dem Kultur- und Kongresszentrum Festhalle werden auf diese Weise mit Feuchtigkeit versorgt. „Wir wollen möglichst keinen Baum durch die Trockenheit verlieren“, sagt Anja Römhild, Vorarbeiterin Stadtgrün.

Vor allem Linden und Ahorn machen den Großteil des Ilmenauer Baumbestands aus. Bei der Auswahl der Arten orientiert sich das Sport- und Betriebsamt an der Straßenbaumliste der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz, die wiederum als Fachkommission den Deutschen Städtetag (DST) beratend unterstützt. Dabei geht es nicht zuletzt darum, beim Stadtgrün auf solche Bäume zu setzen, die mit den Klimaveränderungen besser zurechtkommen. Zu diesen Arten zählt etwa die Silberlinde, deren Blätter an der Unterseite behaart sind. Bei starker Sonneneinstrahlung wendet sich dieser Teil des Blatts mit seiner reflektierenden Eigenschaft dem Lichteinfall zu und schützt die Pflanze so vor zu starker Austrocknung, schildert Dunja Rose. Auch die Mehlbeere, Hainbuche oder der Feldahorn haben sich als resilient erwiesen und bieten heimischen Insekten Nahrung.

Insgesamt haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sport- und Betriebsamts und der Stützpunktbauhöfe in den Ortsteilen etwa 150 Hektar Grün- und Freiflächen zu bewirtschaften. Hinzu kommen rund 1700 Hektar Wald. Auch dort hinterlässt die Trockenheit ihre Spuren, der Befall mit Borkenkäfer schreitet voran. Neue Schadstellen gibt es in nahezu allen Bereichen des Kommunalwaldes – auf dem Lindenberg, Floßberg, Schorte, Hohe Schlaufe, Hangeberg und Manebach.

Unterstützt wird die Stadtverwaltung bei der Pflege der Flächen von Bürgerinnen und Bürgern. 102 Grünpaten gibt es in der Stadt und ihren Ortsteilen. Über helfende Hände freuen sich die Verantwortlichen: Wer als Firma, Schulklasse oder Privatperson eine Grünpatenschaft für eine Baumscheibe, ein Stück Wiese, Grünfläche, ein Beet übernehmen möchte - oder auch einfach den Stadtbaum vor seiner Haustür gießen würde, kann sich jederzeit im Sport- und Betriebsamt der Stadtverwaltung Ilmenau melden.

Kontakt: 03677 / 600 610 oder per E-Mail: stadtgruen@ilmenau.de