Stadt Ilmenau erhält Förderung in Höhe von 4,5 Millionen Euro für die weitere Neugestaltung der ehemaligen Industriebrache Fischerhütte
Einen Fördermittelbescheid in Höhe von 4,5 Millionen Euro für die weitere Entwicklung der ehemaligen Industriebrache Fischerhütte hat die Stadt Ilmenau vom Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur erhalten. Das Geld aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fließt in die Neugestaltung des Quartiers in der Langewiesener Straße mit dem historischen Industriegebäude als Herzstück. Ansiedeln wollen sich ein Unternehmen und eine Hotelkette. Außerdem sollen neue Wohnungen und Möglichkeiten entstehen, die eine universitätsnahe Nutzung zulassen. Das Ufer der Ilm wird so umgebaut, dass künftig über Terrassenstufen an das Wasser direkt herangetreten werden kann. Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß sprach von einem Areal mit großem Potenzial.
Um die besten Vorhaben für die Förderperiode von 2021 bis 2027 auszuwählen, hatte das Land Thüringen im Jahr 2022 den Wettbewerb „Nachhaltige Stadtentwicklung und energetische Stadtsanierung“ initiiert. Dazu wurden über 150 Beiträge von insgesamt 48 Kommunen eingereicht, sagte Staatssekretär Tobias Knoblich bei der Übergabe. Ilmenau hatte Erfolg und erhielt den Förderzuschlag für das Vorhaben rund um das Industriedenkmal Fischerhütte. Das ehemalige Glaswerk wurde in den Jahren 1907 bis 1910 durch den Unternehmer Gustav Fischer erbaut.
In den vergangenen drei Jahren wurden im Bereich Fischerhütte zwei Brücken über die Ilm neu gebaut und das Areal bis auf die beiden historischen Gebäude beräumt, zu denen neben dem ehemaligen Glaswerk auch das Kontorhaus gehört. 2022 ging bereits der ebenfalls zum Quartier gehörende und neu errichtete Kindergarten „Fischerboot“ der Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde "St. Jakobus" Ilmenau in Betrieb. Voraussichtlich im Herbst soll mit dem Kanalbau begonnen und möglichst im kommenden Jahr die Neugestaltung des Ilm-Ufers umgesetzt werden, kündigte Stadtplaner Uwe Wilke an.
Mit weiteren 427.000 Euro aus EFRE-Mitteln wird zudem der Anschluss des ehemaligen Henneberg-Porzellanwerks und heutigen Ilmwerks an die 2020 neu verlegte Fernwärme gefördert. Damit erreicht Ilmenau eine weitere Etappe bei der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung. Genutzt wird klimaneutrale Fernwärme aus dem Biomasse-Heizkraftwerk, in dem pro Jahr rund 60.000 Tonnen Altholz in Energie umgewandelt werden. Durch die neuen und unterirdisch verlegten Leitungen verzeichne man spürbar weniger Netzverluste, die einer Wärmemenge von rund 100 Einfamilienhäuser entsprechen, erklärte Veit Sengeboden, der Geschäftsführer der Ilmenauer Wärmeversorgung (IWV).