Ilmenau – Smart City aus eigener Kraft: Digitale Daten für mehr Komfort im Alltag der Bürgerinnen und Bürger
Ilmenau – Smart City: Die Stadt Ilmenau stellt ihren Bürgerinnen und Bürgern eine Vielzahl an Daten bereit, die ihnen den Alltag komfortabler machen. Dafür arbeitet die Stadt Hand in Hand mit der Technischen Universität Ilmenau und dem IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH (IMMS GmbH) zusammen. Basierend auf Vorarbeiten im vom Freistaat Thüringen geförderten Projekt ThurAI (Thüringer Künstliche Intelligenz) werden Echtzeitdaten erhoben: Informationen zur Auslastung der Schwimmhalle, zur Überwachung der Straßenbeleuchtung und zur Erfassung der Feinstaubbelastung. Nun geht die Kooperation weiter – und die Bürgerinnen und Bürger profitieren von neuen Projekten.
Die dreijährige Kooperation von Stadt, TU Ilmenau und IMMS im Projekt war überaus erfolgreich, gehören doch verschiedene nützliche Anwendungen heute zum Alltag der Ilmenauer Bürgerinnen und Bürger. Dabei gab die Stadt die Ziele der Smart-City-Teilprojekte vor, während die TU Ilmenau und das IMMS für die Forschung und die technische Umsetzung der Ideen sorgten.
Erfassung der Besucherzahlen von Schwimmhalle und Eishalle in Echtzeit – stets über aktuelle Auslastung informiert
Schon vor ihrem Besuch in der Ilmenauer Schwimmhalle können sich Gäste über die momentane Auslastung informieren und spontan entscheiden. Das macht die Erfassung der Besucherzahl in Echtzeit möglich – eines der ersten erfolgreichen Projektergebnisse. Mit einer ähnlichen Technik wie in der Schwimmhalle werden seit dieser Saison auch die Gäste der angrenzenden Eishalle erfasst. Die Personen werden anhand der Drehkreuze, die mit Sensoren versehen sind, am Eingang gezählt und die so stetig aktualisierte Besucherzahl wird in Echtzeit über digitale Anzeigen an die Bürger weitergegeben.
Sensoren überwachen Straßenlaternen – für eine nahezu ununterbrochene Straßenbeleuchtung
Im Ilmenauer Ortsteil Jesuborn wird ein Teil der Straßenbeleuchtung durch Helligkeitssensoren überwacht, um mögliche Defekte aufzudecken. Die Sensoren übermitteln ihre Messdaten über ein spezielles, für große Reichweiten ausgelegtes Übertragungsverfahren an ein Gateway vor Ort und von dieser Schnittstelle weiter an einen zentralen Rechner, der die Daten auswertet.
Die im Projekt entwickelte Technik ist zum beiderseitigen Vorteil der Stadt und der Anwohner: Sozusagen live über eine defekte Straßenlaterne informiert, kann die Stadt die Leuchtmittel schnellstmöglich austauschen – und dies, ohne ansonsten notwendige regelmäßige Kontrollfahrten in den Ortsteil durchführen zu müssen. Und die Anwohner profitieren von der nahezu stetig funktionierenden Straßenbeleuchtung durch mehr Sicherheit, insbesondere in der dunklen Jahreszeit.
Kontinuierliche Überwachung der Feinstaubwerte – für ein gesundes Stadtklima
In drei Ilmenauer Ortsteilen messen Sensoren an verschiedenen Standorten permanent die Feinstaubwerte und erheben Wetterdaten. Die Messdaten, die von einem im IMMS entwickelten Sensorsystem erhoben werden, werden dann grafisch aufbereitet und den Bürgerinnen und Bürgern im Internet bereitgestellt. So sind die Anwohner, aber vor allem auch Gäste von Frauenwald, Manebach und Stützerbach stets darüber informiert, ob die Feinstaubkonzentrationen im Normbereich liegen. Insbesondere unsere prädikatisierten Orte werben mit überdurchschnittlicher Luftqualität, die nun auch für jeden nachvollziehbar ist.
Kooperation Stadt - TU Ilmenau - IMMS – zum Wohl der Ilmenauer Bürger
Auch nach Ende des Projektes haben die drei Partner ihre Kooperation fortgesetzt. So führen sie die Daten, die über die verschiedenen Quellen einlaufen, in einer zentralen, an der TU Ilmenau entwickelten Datenplattform zusammen: „SensBee“ ist eine quelloffene Software, ein Computerprogramm also, dessen Quellcode öffentlich zugänglich ist. Die ebenfalls von der TU Ilmenau mit Open-Source-Tools grafisch aufbereiteten SensBee-Daten können von allen Bürgerinnen und Bürgern frei auf der Website der Stadt www.ilmenau.de/smartcity abgerufen werden.
Messung des Wasserstandspegels der Ilm – für frühzeitige Hochwasser-Vorkehrungen
Neu auf der Smartcity-Website ist der Pegelstand am Zulauf der Ilm. Neben der aktuellen Wasserhöhe wird hier auch der stündliche und der tägliche Verlauf angezeigt, also der steigende oder sinkende Pegelstand. Die in Echtzeit gelieferten Wasserpegel sind gleichermaßen wertvolle Informationen für die Bürgerinnen und Bürger wie auch für die Ilmenauer Wasserwehr: Beide könnten im Ernstfall frühzeitig Vorkehrungen gegen drohendes Hochwasser treffen. Und für eine langfristige Auswertung des Ilm-Pegels steht in der Rückschau ein monatlicher Überblick zur Verfügung.
Auslastung erreicht? Visuelles Sensorsystem erfasst freie Stellplätze auf Parkplätzen
Für Für jeden Autofahrer in der Stadt ein Segen: Rasch einen freien Parkplatz zu finden. Derzeit erfasst ein visuelles Sensorsystem automatisiert die Kapazität eines Test-Parkplatzes am Ernst-Abbe-Zentrum auf dem Campus der TU Ilmenau und stellt die Daten über die eigene SensBee-Datenplattform bereit. So kann in Echtzeit die Auslastung des Parkplatzes zu unterschiedlichen Tageszeiten angezeigt werden. Nach erfolgreichen Test kann dieses oder ähnliche Systeme auf weitere Parkplätze ausgerollt werden, um in Echtzeit freie Plätze anzugeben.
Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß ist sich sicher, dass die Smart-City-Kooperation mit der TU Ilmenau und dem IMMS die Lebensqualität der Ilmenauer Bürgerinnen und Bürger verbessert: „Mit Unterstützung der Technischen Universität und der IMMS GmbH setzen wir in Ilmenau zunehmend digitale Technologien ein, um kleine aber eben sehr praktische Mehrwerte für unsere Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. War der Begriff der Smart City anfangs noch abstrakt, füllen wir ihn in unserer Region Stück für Stück mit Leben und können so mit vielen kleinen Schritten auch unsere Dienstleistungen als Verwaltung sukzessive erweitern“.

