Jagdhaus Gabelbach im Sommer
© Stadtverwaltung Ilmenau

Goethe, die Natur und seine Ilmenauer Weggefährten
Ausstellung im Obergeschoss

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Goethes Aufenthalte, von den geselligen Jagdausflügen mit Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach bis hin zu einsamen Waldspaziergängen. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Versen und auch Zeichnungen Goethes, die während der Ilmenauer Zeit entstanden, insbesondere dem weltweit bekannten Gedicht "Wandrers Nachtlied". Goethe schrieb es am Abend des 6. Septembers 1780 in einer kleinen Schutzhütte auf dem nahe gelegenen Gipfel des Kickelhahns. Zur Erinnerung an Goethes Aufenthalte in dieser Jagdhütte zeigt das Museum die erhalten gebliebene historische Tür. Die Hütte selbst brannte 1870 ab.

Als Kuriosität ist eine historische Postkarte mit einem kleinen Porzellanmedaillon zu sehen, auf der in filigraner, winziger Schrift nur mit Lupe die berühmten Zeilen „Über allen Gipfeln ist Ruh‘ …“ zu lesen sind. Verschiedene Übersetzungen, aber auch Vertonungen des Gedichtes lassen sich an einer Medienstation abrufen: die Erstvertonung durch Carl Friedrich Zelter und eine Neuinterpretation durch das Ilmenauer Duo JANNA.

Beleuchtet wird auch Goethes Verhältnis zu Charlotte von Stein und zu seinen Weimarer Freunden wie Knebel, Herder und Jean Paul. Erstmals wird das Gedicht "Lethe" von Goethes Urfreund Knebel öffentlich gezeigt, der einige Jahre in Ilmenau lebte. Neben dem repräsentativen Festsaal und der ehemaligen Goethewohnung vermittelt ein Raum mit historischen Möbeln aus dem Besitz der Familie von Stein ein authentisches Bild der Wohnkultur der Goethezeit.

Aufgrund seiner naturwissenschaftlichen Interessen stand Goethe im fachlichen Austausch mit verschiedenen Ilmenauer Persönlichkeiten wie Berginspektor Johann Christian Mahr, Bergrat Johann Carl Wilhelm Voigt und Bergwerksbesitzer Johann Friedrich Wenzel. Nachlässe der Familien Mahr und Wenzel geben Aufschluss über ihre Forschungen in den Bereichen Paläobotanik und Geologie in und um Ilmenau.

Schließlich wird auch auf die Lebenserinnerungen des Berginspektors Mahr in Zusammenhang mit Goethes letztem Geburtstag eingegangen. Johann Heinrich Mahr berichtet höchst persönlich über seine Erlebnisse mit Johann Wolfgang von Goethe auf dem Kickelhahn im August 1831.