Das Ilmenauer Goethehäuschen aus Keramik lädt zur Unterstützung bei der Sanierung des Originals ein
Das Goethehäuschen gehört zur Stadt Ilmenau wie der Hausberg Kickelhahn: Jetzt hat die Gehrener Töpferei Smalun dem Denkmal ein Kunstwerk gewidmet. Die Manufaktur stellte vier unverwechselbare Spendendosen aus Keramik her, die ab sofort in den Tourist-Informationen der Stadt Ilmenau und ihren Außenstellen aufgestellt sind. Die von Hand bemalten Schatullen ziert jeweils das Goethehäuschen, umringt von mehreren Bäumen. Gedacht sind die Kunstwerke als Einladung, sich an der Unterstützung zur Sanierung des Vorbilds auf dem Ilmenauer Hausberg zu beteiligen.
Denn das Goethehäuschen befindet sich in einer weniger guten Verfassung. Nach Jahrzehnten seiner Existenz haben Wind und Wetter dem Gebäude zugesetzt. So wurden während laufender Instandhaltungsarbeiten im vergangenen Jahr umfangreiche Schadstellen in der Fassade, dem dahinterliegenden Fachwerk, Fenstern, Fußböden und Dielen sowie dem Natursteinsockel festgestellt. Der prognostizierte Sanierungsaufwand beläuft sich bei den aktuell bekannten Schäden auf mindestens 120.000 Euro. Um die Sanierung möglichst schnell zu beginnen, stellte die Stadt Ilmenau als Pächterin des Goethehäuschens bereits drei Fördermittelanträge, von denen leider zwei bereits abgelehnt wurden. Daher bedarf es nunmehr weiterer Anstrengungen, die prognostizierten Sanierungskosten aufzubringen. Vor diesem Hintergrund haben sich der Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau Daniel Schultheiß und der Vorsitzende der Goethegesellschaft Ilmenau-Stützerbach Hans-Peter Schade zu einem gemeinsamen Spendenaufruf entschlossen.
„Für Ilmenau als Goethestadt spielt das Goethehäuschen auf dem Kickelhahn eine herausragende Rolle. Der damit verbundene Goethewanderweg ist Markenbotschafter für das Reiseland Thüringen und Aushängeschild für die Attraktivität der gesamten Wanderregion im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald. Das Goethehäuschen zu sanieren und der Öffentlichkeit weiterhin zugänglich zu halten, ist mir daher ein besonders wichtiges Anliegen“, erklärte Daniel Schultheiß.
„Goethe fand mit seinen Besuchen Ilmenaus und der Region die für ihn so wichtige Inspiration für sein dichterisches Schaffen. Zur Schutzhütte auf dem Kickelhahn, die wir seit seiner Zeit ‚Goethehäuschen‘ nennen, hegte er eine tiefe Verbundenheit, so dass er sie auch unbedingt zu seinem letzten Geburtstag besuchte. Hier veröffentlichte er mit Bleistift direkt auf die Holzbretter geschrieben die weltbekannten Zeilen ‚Wandrers Nachtlied‘“, unterstrich Schade.
Um die Sanierung des Goethehäuschen zu ermöglichen, bitten die Stadt Ilmenau gemeinsam mit der Goethegesellschaft Ilmenau-Stützerbach um Spenden. Jeder Betrag ist willkommen und fließt unmittelbar in die Sanierung. Insbesondere für Klein- und Barspenden stehen nun die individuell angefertigten Spardosen in den Tourist-Informationen zur Verfügung.
Mit Spendeninitiativen hat die Stadt Ilmenau nach Einschätzung von Nico Debertshäuser, Amtsleiter Stadtmarketing, Kultur- und Sozialamt, sehr gute Erfahrungen gemacht. Wenn es um den Erhalt identitätsstiftender Gebäude ging, waren die Ilmenauerinnen und Ilmenauer stets großzügig, wie die Beispiele Kreuzkirche und Kolumbarium auf dem Friedhof zeigen.
Wer sich die Spendenschatullen aus Keramik aus der Nähe anschauen möchte, den lädt die Ilmenauer Abteilungsleiterin Tourismus Birgit Wlasak dazu ein, vor Ort einen Beitrag für die Erneuerung des Goethehäuschens zu leisten. Zu sehen sind die Kunstwerke aus dem Haus Smalun in der Ilmenau-Information und den Tourist-Informationen in Frauenwald, Manebach und Stützerbach. „Das Goethehäuschen ist mit seiner unverwechselbaren Geschichte das Aushängeschild für die Goethestadt Ilmenau und dem Goethewanderweg von Ilmenau nach Stützerbach, der als Markenbotschafter Thüringens ausgezeichnet wurde“, sagte Birgit Wlasak.
Für Überweisungen von Spenden stehen die Bankverbindungen der Stadt Ilmenau zur Verfügung, u.a. bei der Sparkasse Arnstadt-Ilmenau, IBAN DE38 8405 1010 1120 0004 12. Vermerken Sie bitte bei der Überweisung im Verwendungszweck „Sanierung Goethehäuschen“ und ergänzen Sie Ihre Anschrift, wenn Sie eine Spendenbescheinigung benötigen. Größere Einzelspenden werden mit Einverständnis der Spender namentlich genannt.